Es war ein wahres Fest des (Ernte-)Dankes und der allgemeinen Freude darüber, dass nun nach vier Jahren wieder das Kreuz als höchster Punkt eines Gebäudes Seitenstetten überragt. Gekommen waren neben den Vertretern der Politik, Diözese und des Denkmalamtes als Freund des Stiftes auch der Erzbischof von Nairobi (Kenia) und der Salesianer-Provinzial Siegfried Kettner sowie viele weitere Ehrengäste. Auch die zwölf mit der Renovierung beschäftigten Firmen waren vertreten. Dem Festgottesdienst im Stiftshof stand Abt Petrus Pilsinger als Zelebrant vor, er betonte in seiner Predigt: „Das Kreuz hat eine Anziehungskraft, die uns gut tut. Es hat auch verbindende Kraft; so ist es im gemeinsamen Wirken für das Turmprojekt für viele zum Ort der Identifikation und auch zum Segen geworden. Letztlich hat es auch erlösende Liebeskraft, es ist Zeichen des Sieges, des Trostes, der Stärke, weil die Liebe alle Menschen erreicht. Und wenn das Kreuz heute erhöht wird, müssen wir etwas zurücktreten, auch im Stiftshof, damit man aufblicken kann!“ Das taten nach dem Gottesdienst, den Dankesworten von Prior Laurentius Resch und Lucia Deinhofer die vielen im Stiftshof Mitfeiernden, nachdem auch die dritte Zeitkapsel befüllt war: mit einem Rosenkranz aus Jerusalem, einem zeitgeschichtlichen Bericht (verfasst vom Stiftsarchivar Pater Benedikt Resch), drei Medaillen (Benediktus-, Marien- und Papstmedaille), einem Stern und Blumen aus Betlehem sowie Urkunden von Gemeinde und Stift. Giacomo und Renato Zambelli war es vorbehalten, die Zeitkapsel im Kreuz festzumachen und dieses in einer beinahe akrobatischen Leistung unter dem Jubel der Besucher an der Turmspitze zu verankern.
Die beiden großartigen „Turmspengler“ sprachen in 60 Metern Höhe einer alten Tradition folgend auch den „Richtspruch“, in dem der Dank an Papst, Bischof und Abt bis hin zu den Handwerkern und dem Kirchenvolk ausgedrückt und sogar mit einem Glas Sekt hoch oben begossen wird. Besonders angetan zeigten sich die Zambelli-Brüder auch von der benediktinischen Gastfreundschaft, die sie als außergewöhnlich schätzen lernten. Musikkapelle, Kinder- und Kirchenchor stimmten zuletzt „Großer Gott“ an. Viele Helfer und Unterstützer der Pfarre sorgten im Anschluss daran für das leibliche Wohl. „Bauherr“ und Pfarrer Pater Laurentius Resch zeigte sich überaus dankbar und zufrieden: „Es war ein wunderschönes Miteinander, das Kreuz am Turm ist uns allen nun wieder Brennpunkt und Plus-Zeichen!“ Auch beim anschließenden Pfarrfest war für ein buntes und abwechslungsreiches Programm für alle gesorgt.
(Josef Penzendorfer)